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Er ist da: Unser A-Wurf ist in der Nacht vom 14. auf den 15. Juni 2020 gelandet.

Es war eine dramatische Nacht. Um 22 Uhr begannen die Wehen und um 22.50 Uhr flutschte schon Herr Blau mit einem Geburtsgewicht von 558 g auf die Welt, dicht gefolgt von Frau Pink mit 538 g.  Auch Frau Lila ließ nicht lange auf sich warten, um 23.50 Uhr kam sie mit 550 g angeflogen. Doch was für ein Schock: Sie hatte eine offene Bauchdecke. Der Anruf beim Tierarzt ergab die niederschmetternde Diagnose: Dieser Welpe sei nicht überlebensfähig. Das konnte ich kaum glauben, denn sie war so munter und fidel wie die anderen beiden, sie strebte nach dem Auspacken direkt zu den Zitzen, trank wie eine Weltmeisterin und  war auch sonst putzmunter. Leider ließ sich der Tierarzt um Mitternacht nicht zu einer schnellen OP bewegen, wir sollen am nächsten Morgen zum Einschläfern kommen. Mit dieser traumatischen Nachricht war an Ruhe nicht mehr zu denken. Mit großer Erleichterung begrüßte ich um 0.38 Uhr den gesunden Herrn Hellblau mit 533 g. Nach einer knapp zweistündigen Pause legte Nora mit den Wehen wieder zu und es ging Fruchtwasser ab, doch Herr Hellgrün ließ sich noch über eine Stunde Zeit, um 3.24 Uhr kämpfte er sich mit 534 g ans Licht der Welt. Herr Gelb ließ nicht lange auf sich warten und gesellte sich um 3.50 Uhr mit 581 g zu den anderen. Geschafft von dieser Anstrengung stellte Nora somit die Wehentätigkeit ein. Frau Lila war weiter munter und wetteiferte mit den anderen um die besten Zitzen und so legten wir ihr einen Verband an in der Hoffnung, den Tierarzt doch noch zu einer OP überreden zu können. Am nächsten Morgen hatte Nora immer noch keine Lust auf die beiden letzten Welpen, die ich doch im Bauch gespürt und im Röntgenbild noch gesehen habe. Also packten wir Frau Lila und die anderen Welpen zusammen mit Nora ins Auto und fuhren voller Hoffnung in die Tierarztpraxis. Leider riss dann die dünne Haut über der Bauchdecke in dem Moment auf, als der Tierarzt sie ins Behandlungszimmer tragen wollte. Die erlösende Spritze war dann die einzige Möglichkeit. Über diesen traurigen Moment half uns dann die Nachricht hinweg, dass die Herzen der beiden Welpen in Noras Bauch noch schlugen und auch keines quer lag, so dass wir mit einer Wehenspritze wieder nach Hause fuhren. Um 10.49 Uhr meldete der 551 g schwere Herr Rot seine Ankunft und last but not least um 11.58 Uhr schloss Frau Rosa mit 536 g den Reigen. Es waren lange nervenaufreibende 14 Stunden. Ich realisierte jetzt erst, dass trotz allem 7 gesunde und putzmuntere Wonneproppen in der Wurfkiste lagen, alle wurden von Nora, die von der langen Geburt sichtlich mitgenommen war, trotzdem fürsorglich bemuttert, geputzt und geschleckt. 

Inzwischen hat sich Nora gut erholt und alle Babies haben kräftig zugenommen. Nora konnte sofort die Milchbar eröffnen und hat auch ihren  Appetit wieder.  Und natürlich hat sie die hübschesten Babies der Welt!!!

Mehr aus der ersten Woche in Kürze...

Woche 1 (15.-22.06.2020)

Die erste Woche ist vorbei. Nora feierte ihren vierten Geburtstag und durfte ihr Geburtstagsmenü in der Wurfkiste genießen, ihre kleinen Geburtstagsgeschenke um sie herum. Die Kleinen haben in dieser Woche kräftig zugelegt und an Tag 8 hatten alle ihr Geburtsgewicht verdoppelt. Mittlerweile wiegen sie zwischen 1100 und 1200 g. Nora versorgt sie mit jeder Menge guter Milch - sie hat einen Riesen Appetit, obwohl sie am Donnerstag innerhalb weniger Stunden Fieber bekam - 39,9 Grad -. Gott sei Dank durften wir sofort zur Tierarztpraxis kommen, wo sie mit Infusionen und Medikamenten gleich hervorragend versorgt wurde. Jeden Tag wurden die Blutwerte überwacht und die Keimbelastung der Milch gecheckt. Seit gestern ist das Fieber gesunken und Nora macht wieder einen guten Eindruck.

Die kleinen Zuckerschnuten sind richtige Persönlichkeiten geworden. Wer staubsaugt am Schluss noch einmal alle Zitzen leer? Der Herr Rot. Wer findet auch die versteckteste Zitze? Natürlich unser Schwergewicht: Frau Pink. Wer schmust immer mit Mama? Die unschuldige süße kleine Miss Rosa. Und wer ist der Weltmeister im Chillen? Herr Gelb! Bin gespannt auf die weitere Entwicklung....

Woche 2 (23.-29.06.2020)

Die zweite Woche  wäre auch geschafft. "Hallo Welt" heißt das Motto! Am 11. Tag wackelten die ersten drauf los und am 12. Tag  öffneten sich die Äuglein. Inzwischen kann die Bande bellen, knurren, küssen, streiten, sich hinterm Ohr kratzen und über die Gitter meckern, die ihren Bewegungsdrang behindern. Mama Nora lässt alles geduldig über sich ergehen oder flüchtet aus der Wurfkiste, wenn die kleinen Vampire auch noch den letzten Tropfen Milch aus den Zitzen ziehen wollen. Das merkt man natürlich am Gewicht der Bande, die an Tag 14 alle ihr Gewicht verdreifacht haben. Um die Mama etwas zu entlasten, gibt es seit Tag 15 eine Mahlzeit aus Welpenmilch, was das kleine Volk begeistert aufgenommen hat. 

Woche 3 (30.06.-06.07.2020)

Nun sind sie schon groß geworden, haben ca. 2,5 kg  und dürfen Tatar aus der Hand schmatzen (Kommentar meines Mannes: und ich???????). Das schmeckt wunderbar. Sehr gut vertragen haben sie ihre erste Wurmkur. Die ersten Zähnchen wetzen sie an den Ohren ihrer Geschwister  und Besuch haben sie auch schon bekommen. Mama Nora schaut da ganz entspannt zu und ist froh, wenn das kleine Volk unterhalten wird.

Wochen 4-6 (07.07. - 27.07.2020)

Die letzten drei Wochen waren sehr turbulent. Nora hatte sich eine weitere Infektion zugezogen, quasi über Nacht. Am Abend zuvor waren wir noch zur Kontrolle beim Tierarzt, alle Werte top. Am nächste Morgen dann 40,5 Grad Fieber, ganz dicke Zitze  und Erbrechen. Die sofortige Konsultation beim Tierarzt ergab eine Mastitis mit toxischem Schock. Weiße Blutkörperchen waren so gut wie mehr nicht vorhanden, die Entzündungswerte (CRP) in den Bereich einer Blutvergiftung gestiegen.  5 Tage lang bangten wir um Noras Leben. 2 mal täglich bekam sie Infusionen, Antibiotika und Schmerzmittel. Schließlich besserten sich die Werte wieder und wir konnten aufatmen. Glücklicherweise konnten die kleinen Räuber, die die Welpies inzwischen geworden sind, schon selbständig fressen, so dass die Umstellung auf den Welpenbrei kein Problem war. Nun darf Nora wieder zu ihren Babies, und es ist so schön zu sehen, wie sie sich über ihre Mama freuen und so hoffen wir, dass die verbleibenden 2-3 Wochen nur noch Freude bereiten werden.

Woche 7 (28.07. - 03.08.2020)

Es hat sich viel getan in Woche 7. Das EU-Schallen, also die Überprüfung, ob beide Harnleitern (Ureter) ordnungsgemäß in die Blase münden, stand an. Hierzu musste die Kinderschar zunächst gechippt werden, was aber alle ohne Jammern ertragen haben. Dann am nächsten Tag die große Fahrt nach Iffezheim: Obwohl wir das Autofahren geübt haben, war es ihnen anfangs nicht geheuer. Doch das legte sich schnell. Das Liegen auf dem Rücken während des Ultraschalls fiel der Rasselbande - obwohl auch das geübt - deutlich schwerer, der Tierarzt Dr. v. Magnis hatte alle Hände voll zu tun, um ordnungsgemäße Bilder zu bekommen. Aber schlussendlich konnten wir erleichtert bei allen sehen, dass alle Ureter tatsächlich in die Blase münden. Nun müssen die Ergebnisse noch vom offiziellen Gutachter des BCD Prof. Hungerbühler ausgewertet werden. 

 

 

 

 

 

 

 

 

Daneben haben wir auch einen Ausflug in die Natur gemacht - übermütig tobten die wilden 7 über die Wiese, um dann für den Rest des Abends keinen Mucks mehr von sich zu geben.  

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Das Highlight war dann der Besuch von Fotografin Victoria Lang V.L. Moments Forever. Wunderschöne Bilder sind dabei entstanden, auch wenn es sonnig und heiß war und wir am Ende schweißgebadet waren. Vielen Dank Vici!

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Woche 8 (04.08. - 10.08.2020)

Nun ist auch Woche 8 vergangen und die Trennung v on meinen kleinen Herzensbrechern steht bevor. Man weiß, dass es kommt, aber die Emotionen lassen sich dann doch nicht unterdrücken. Ich weiß, sie werden es bei ihren neuen Familien gut haben.

Die letzte Woche ist noch viel passiert. Bei der Wurfabnahme von Christa Walz haben die Bärchen schöne Berichte erhalten. Sie haben keine zuchtausschließenden Fehler, alles ist am richtigen Platz und alle Herzensbrecher sind lieb, zutraulich, verspielt und temperamentvoll. Ich bin ganz stolz auf die kleinen Räuber!

Wir sind mehrfach spazieren gegangen und alle haben die Freiheit und das Toben genossen. Über den Besuch von "Oma und Opa" vom Südplateau sowie Onkel Wolle aus Rodgau habe ich mich sehr gefreut. Schließlich haben sie auch ihre erste Impfung ganz tapfer ertragen, die unser Tierarzt - wie auch die erste Wurfbesichtigung und das Chippen - bei uns zu Hause vorgenommen hat. Vielen Dank an Dr. Jörg Schäffner und das Kleintierzentrum Kinzigtal für die liebevolle und kompetente Betreuung. Sie hatten auch Nora das Leben gerettet. 

Jetzt heißt es in den nächsten Tagen Abschied nehmen...

Wochen 9 bis 11 (11.08. - 24.08.2020)

Alle Bärchen haben tolle Familien gefunden. Das Abschiednehmen fiel schwer, aber ich weiß, dass es alle meine Babies gut haben werden. Was mich natürlich am meisten freut: die kleine wilde bezaubernde Lucy bleibt  bei uns!

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